Große Gefahr durch illegales Glücks­spiel

Eine Gefahr für Verbraucher und Gesellschaft

Illegales Glücksspiel breitet sich seit einigen Jahren wieder in Deutschland aus. 

Der legale Markt steht mittlerweile in einem harten Wettbewerb mit einem wachsenden illegalen Markt. Schätzungsweise stehen den bundesweit ca. 180.000 legalen Geräten mindestens 50.000 illegale Geräte entgegen – Tendenz stark steigend!

Laut der Studie „Entwicklung der Kanalisierungsquote des gewerblichen Automatenspiels in Deutschland“ von DICE Consult GmbH, hat der Anteil des Schwarzmarktes seit 2016 deutlich zugenommen. Im Jahr 2022 wurde ein Schwarzmarktanteil von 30 bis 46 Prozent festgestellt. Einer Prognose sagt bis 2026 einen Anstieg auf 45 bis 62 Prozent voraus. Die Ursache liegt hauptsächlich in einer fehlgeleiteten Regulierung.

Die Reduktion legaler Angebote, etwa durch Mindestabstände, und gesetzliche Vorgaben für Spielabläufe, führen dazu, dass das legale Angebot nicht mehr nachfragegerecht angeboten werden kann. Illegale Angebote werden somit gefördert.

Um den Schwarzmarkt nachhaltig zu bekämpfen, sind also zwei Säulen wichtig:

  • die Bereitstellung eines ausreichend verfügbaren, legalen Angebots, das den Bedürfnissen der Verbraucherinnen und Verbrauchern gerecht wird
  • sowie die Stärkung des Vollzugs

Wachsende Bedrohung durch Schwarzmarkt

Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2023 belegt, dass sich die Zahl der Straftaten im Bereich des unerlaubten Glücksspiels innerhalb eines Jahres fast verdreifacht hat. Es wird ersichtlich, dass die Fälle im Zusammenhang mit illegalem Glücksspiel von 2020 bis 2023 um fast 600 Prozent angestiegen sind. Diese Entwicklung zeigt die dringende Notwendigkeit auf, in aller Konsequenz gegen illegale Strukturen vorzugehen und das legale Angebot zu stärken.

Glücksspiel ist Ländersache

Die Regulierung des Glücksspiels ist Ländersache, was zu sehr unterschiedlichen Umsetzungen des Glücksspielstaatsvertrags 2021 führt. Einige Bundesländer setzen auf Regulierungskonzepte mit Weitsicht, die auf die Qualität von Spielstätten und ein sicheres Umfeld für die Verbraucherinnen und Verbraucher setzen. Andere Bundesländer hingegen beharren auf starren quantitativen Regularien, wie zum Beispiel den Mindestabständen zwischen Spielhallen oder zu Schulen. 

In der Infografik wird die Entwicklung des illegalen Glücksspiel auf Basis der jeweiligen landesparlamentarischen Dokumente gezeigt. Die nicht aufgeführten Bundesländer hatten zum Redaktionsschluss keine vergleichbaren Zahlen veröffentlicht.



Konsequenzen des illegalen Glücksspiels

Der wachsende Schwarzmarkt ist eine Gefahr für Verbraucher und Gesellschaft. Illegales Glücksspiel ist nicht nur gefährlich, weil es dort weder Verbraucher- und Jugendschutz, noch Präventionsangebote und geschultes Personal gibt. Außerdem fehlen Städten und Gemeinden auch dringend benötigte Steuereinnahmen. Ein weiterer Rückgang legaler Angebote würde nicht nur die Erfüllung des staatlichen Kanalisierungsauftrages erschweren, sondern auch finanzielle Ressourcen für soziale und kommunale Projekte weiter verknappen. Stattdessen werden mit dem Geld aus dem Schwarzmarkt kriminelle Strukturen gestärkt und Begleitkriminalität gefördert. 

Diese alarmierenden Zahlen belegen, dass der Schwarzmarkt in rasantem Tempo wächst. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, ist es zwingend notwendig, dass neben einem guten Vollzug insbesondere das legale Angebot gestärkt wird! Wir müssen der Nachfrage wieder gerecht werden können. Ansonsten gleiten unsere Gäste in illegale Angebote ab – ohne Sperrsystem, ohne jeden Verbraucher- und Jugendschutz, ohne Limits.
– RA Georg Stecker, Sprecher des Vorstandes