Glücksspiel in Baden-Württemberg: Neue gesetzliche Vorgaben schwächen den Verbraucherschutz

15.05.2019

Stuttgart, 15. Mai 2019. Automatenunternehmer in Baden-Württemberg verzeichnen einen drastischen Rückgang bei ihren Spielgästen. Innerhalb weniger Monate sind 30 Prozent ins unlimitierte Glücksspielangebot von Spielbanken und illegale Online-Casinos abgewandert. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht. Den Grund dafür sehen Vertreter der Automatenverbände in den neuen technischen Vorgaben, die die Geldspielgeräte seit November 2018 erfüllen müssen. „Die Branche wurde verpflichtet, ihre Automaten so umzurüsten, dass das Spiel jetzt drastisch verlangsamt und der Bedienkomfort der Geräte stark reduziert wurde“, erklärt Michael Mühleck, 1. Vorsitzender Automaten-Verband Baden-Württemberg e.V. (AVBW). Dadurch habe das Spiel stark an Attraktivität eingebüßt. Immer mehr Spielgäste würden deshalb auch auf Angebote ausweichen, bei denen im Gegensatz zu den gewerblichen Spielhallen kein Spieler- und Jugendschutz gelte, so Mühleck.

Eine Fehlentwicklung, die auch Georg Stecker, Vorstandssprecher Die Deutsche Automatenwirtschaft e.V (DAW), mit großer Sorge beobachtet. Er sieht in der Umsetzung der technischen Vorgaben und der damit verbundenen Abwanderung sogar die Gefahr, dass die Branche ihrem Kanalisierungsauftrag aus dem Glücksspielstaatsvertrag nicht mehr bedarfsgerecht erfüllen kann. „Um den gesetzlichen Auftrag, den natürlichen Spieltrieb der Menschen in geordnete Bahnen zu lenken, gerecht zu werden, muss es den Automatenunternehmern ermöglicht werden, ein attraktives Spiel anzubieten. Gegen den grassierenden Schwarzmarkt hilft nur ein attraktives, legales Angebot“, sagt Stecker.

Indes setzt die Automatenwirtschaft auf Qualität, wenn es um die Stärkung des Verbraucherschutzes beim Automatenspiel geht. Zutritt ab 18 Jahren (in Baden-Württemberg vielfach erst ab 21 Jahren), Alkoholverbot, geschultes Personal, Spielerschutz und TÜVZertifizierungen sind die Kriterien. „Freizeitspielern wird im Internet kein gleichwertiger Jugend- und Spielerschutz geboten. Die Politik soll alles dafür tun, sie wieder in legale gewerbliche Spielhallen zurückzuführen. Nur hier können die Menschen geschützt spielen“, sagt Michael Mühleck. „Schwarze Schafe, die sich nicht an diese Regeln halten, müssen bekämpft werden. Dies geht aber nur, wenn das legale gewerbliche Spiel gestärkt wird“, so Mühleck weiter.

Der Dachverband Die Deutsche Automatenwirtschaft e.V. (DAW) vertritt die Interessen der gesamten Branche – von der Industrie über den Großhandel bis hin zu den Automatenunternehmen. Er ist gemeinsame Stimme der Branche gegenüber Politik, Verwaltung, Verbände, Wissenschaft sowie Medien. Er vereint die vier Spitzenverbände der Branche – VDAI, DAGV, BA und FORUM.
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Der Automaten-Verband Baden-Württemberg e.V. (AVBW) setzt sich seit 1952 für die Interessen der Aufstellunternehmer des gewerblichen Automatenspiels ein. Über 200 Mitgliedsunternehmen aus den Bereichen Spielhalle und Gastronomie werden vom AVBW vertreten. Der AVBW ist Mitglied im Bundesverband Automatenunternehmer e.V. (BA). http://www.baberlin.de/landesverbaende-18/badenwuerttemberg-18

Der Bundesverband Automatenunternehmer e.V. (BA) ist ein Spitzenverband der Deutschen Automatenwirtschaft und vertritt durch seine elf Landes- und zwei Fachverbände rund 2.000 Aufstellunternehmen in Spielhallen und Gastronomiebetrieben der gesamten Bundesrepublik. Der Bundesverband Automatenunternehmer ist Gründungsmitglied der DAW. www.baberlin.de