Glücksspiel-Survey 2023 verfehlt sein Ziel
06. März 2024. Im Rahmen der Pressekonferenz zum „Glücksspiel-Survey 2023“ wurden die Ergebnisse der Bevölkerungsumfrage zur Glücksspielteilnahme und zu glücksspielbezogenen Problemen in Deutschland vorgestellt. Der Glücksspiel-Survey wurde durch das Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD) erstellt. Hierbei wurden auch Vergleiche zu der ersten Erhebung von 2021 gezogen.
In diesem Kontext nimmt Georg Stecker, Sprecher des Vorstandes des Dachverbandes Die Deutsche Automatenwirtschaft e.V., kritisch Stellung:
„Ein auf Fakten und wissenschaftlich validen Daten basierender Diskurs über das Spielverhalten in Deutschland ist für Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Verbände notwendig und wichtig. Aber leider wurde auch trotz massiver wissenschaftlicher Kritik das Befragungs-Design beibehalten und die begrenzte Aussagekraft der Befragung in der heutigen Ergebnis-Präsentation des aktuellen Surveys nicht kenntlich gemacht. Auch in der Neuauflage des Glücksspiel-Survey 2023 wurden die Fehler, die laut Experten keine Hochrechnung auf die Gesamtbevölkerung zulassen, fortgesetzt. Damit verfehlt leider auch der Survey 2023 sein Ziel, belastbare Rückschlüsse auf Aspekte von Glücksspielstörungen zu ziehen.
Der Survey bietet somit keine fundierte Entscheidungsgrundlage zur Bewertung und Anpassung gesetzlicher Regelungen! Dennoch bildeten ausschließlich die Inhalte des Vorgänger-Surveys 2021 die Datengrundlage für den sogenannten „Glücksspiel-Atlas 2023“. Dieses Vorgehen ist, insbesondere im Hinblick auf die für Ende 2026 geplante Evaluierung des Staatsvertrags, fahrlässig und gefährdet sachgerechte Entscheidungen, und dies in Zeiten eines grassierenden Schwarzmarktes!“