Abgeordnete aus drei Landtagen erkunden gemeinsam mit Vertretern der Automatenbranche die Ausbreitung des illegalen Glücksspiels in Berlin
Gestern waren Mitglieder der CDU-Landtagsfraktionen aus Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt zu Gast beim Dachverband Die Deutsche Automatenwirtschaft e. V. (DAW) in Berlin. Begrüßt wurden die Abgeordneten vom Vorstandssprecher des Dachverbandes DAW, Georg Stecker, und dem 1. Vorsitzenden des Verbandes der Automatenkaufleute Berlin und Ostdeutschland e. V. (VA) und Präsidenten des Bundesverbandes Automatenunternehmer e. V. (BA), Thomas Breitkopf, sowie dem DAW-Länderbeauftragten Dr. Johannes Weise.
Mit Blick auf die unterschiedliche spielhallenrechtliche Gesetzgebung in den einzelnen Bundesländern erhielten die angereisten Landespolitiker einen anschaulichen Einblick in die Folgen schlecht gemachter Regulierung am Beispiel des Landes Berlin. In einer von Dr. Johannes Weise organisierten Rundtour konnte gezeigt werden, dass dort, wo legale Spielhallen geschlossen werden, zumeist illegale Glücksspielangebote in Gestalt von Café-Casinos das Straßenbild prägen.
Georg Stecker stellte dabei die aktuellen Herausforderungen der Branche dar: „Die parlamentarischen Beratungen zur Spielhallengesetzgebung ist in den meisten Bundesländern mittlerweile zum Abschluss gekommen. Dabei zeigt sich sehr deutlich, dass überall dort, wo nicht mit Augenmaß nach qualitativen Maßstäben reguliert worden ist, illegale Glücksspielangebote wie Pilze aus dem Boden schießen. Ein Phänomen, das sich nicht länger auf großstädtische Ballungszentren beschränkt. Wir beobachten diese Entwicklung mit großer Sorge und freuen uns deshalb, wenn auf landespolitischer Ebene hier ein besonderes Bewusstsein entwickelt wird.“
Thomas Breitkopf begleitete die Rundtour auch als in Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt tätiger Unternehmer: „Die Illegalität hat den legalen Markt in Berlin de facto verdrängt. Die wenigen noch existenten Spielhallen können bei weitem nicht dem Kanalisierungsauftrag des Glücksspielstaatsvertrages nachkommen. Die Berliner Verbundeinsätze von Polizei und Ordnungs- wie Finanzbehörden zeigen zwar erste Erfolge gegen die organisierte Kriminalität auch im Bereich des illegalen Glücksspiels. Letztlich ändert sich aber nichts an der Tatsache, dass spielinteressierte Menschen in der Hauptstadt kaum Möglichkeiten haben, in einem geschützten und kontrollierten Rahmen zu spielen.“